Dr. Miriam Schefzyk
Freie Kunsthistorikerin, Paris
Kostbare Porzellantafeln auf Pariser Luxusmöbeln im 18. Jahrhundert: Vom Triumph des Porzellans als Einlegematerial
Porzellan der königlichen Manufaktur von Sèvres zählte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den gefragtesten Materialen auf dem Pariser Luxusmarkt. Doch nicht nur in Form von Geschirr, kleinformatigen Skulpturen oder Vasen fand das kostbare Material Einzug die luxuriösen Appartements der französischen Aristokratie und der aufsteigenden Finanzbourgeoisie, sondern es wurde auf verschiedensten Objekten der dekorativen Künste integriert: Ab den 1760er-Jahren wurden Weichporzellantafeln in Barometer, Tintenständer, Uhren und in Möbel eingelegt. Niemand geringeres als die Favoritin Ludwigs XVI., Madame Du Barry (1743–1793), förderte durch ihre zahlreichen Ankäufe bei den Pariser Luxuswarenhändlern die Mode und Popularität dieser Objekte. Anhand einer Auswahl verschiedener Tischmodelle soll der Erfolg von Porzellan als Einlegematerial bei Möbeln in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und seine Entwicklung vom hitzebeständigen Ablagematerial zum ausgestellten Kunstwerk und diplomatischen Geschenk nachgezeichnet werden.
Dr. Miriam Schefzyk arbeitet als freie Kunsthistoriker, Autorin und Möbelexpertin in Paris. Ihre Dissertation »Migration und Integration im Paris des 18. Jahrhunderts. Martin Carlin und die deutschen Ebenisten« verteidigte sie im November 2019 Sie forscht zur materielle Kultur und Architektur der Frühen Neuzeit sowie zu künstlerischen Transferprozesse zwischen Frankreich und dem Alten Reich.