„Fast jeder Besucher des Zerbster Heimatmuseums bleibt im Refektorium des ehemaligen Franziskanerklosters bewundernd vor den zwei Vitrinen stehen, in denen Fayencen aus den Beständen des zerstörten Zerbster Schlossmuseums ausgestellt sind. Diese Fayencen verdienen es, etwas näher betrachtet zu werden, denn sie sind nicht nur von kunstgeschichtlichem Interesse, sondern auch eng mit der Zerbster Geschichte verknüpft.“ So beschreibt der damalige Museumsdirektor Heinz-Jürgen Friedrich 1978 im Zerbster Heimatkalender den zum Teil stark beschädigten, aber überaus wertvollen Sammlungsbestand des 1952 neu begründeten Museums der Stadt.
Mit dem Wiederaufbau der Residenzstadt Zerbst nach dem 30-jährigen Krieg unter Fürst Karl Wilhelm, zahlreichen Bauprojekten und der fürstlichen Hofhaltung etablieren sich wieder Handwerk und Handel. Viele der Handwerker bezeichnen sich nun als Hof-Uhrmachermeister, Hof-Bäcker, Hof-Buchdrucker, Hof- und Handelsgärtner etc. Fürstliche Privilegien in der zweiten Hälfte des 17. Jh. befördern die Wirtschaft. 1721 gründet der Delfter Daniel van Kayck die Hochfürstliche Porcellain-Manufaktur, in der er Fayencen herstellt.
Besonders kunstfertig und aufwändig bemalte Objekte wie Deckelvasen, Terrinenuntersätze, Walzenkrüge, Helmkanne und anderes sind nun in der neuen Sonderausstellung „300 Jahre Fayence-Manufaktur“ im Museum der Stadt Zerbst/Anhalt zu sehen. Texte führen in den Herstellungsprozess ein.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums: