Guido Sengle


Gudrun Schmidt-Esters (Hg.)

108 Seiten,
zahlreiche farbige Abbildungen

ISBN 978-3-941005-11-2


Frechen, Stiftung Keramion, 2014

Sengle

Kummen, Vasen, Schalen – die Gefäße von Guido Sengle besitzen in ihrer ästhetischen Klarheit eine zeitlose Ausstrahlung mit einem hohen Wiedererkennungswert. Dickwandig, geprägt von einer soliden Schwere, präsentieren sie sich mit größtem Selbstverständnis. Ohne Manierismen erstrahlen sie förmlich im harmonischen Einklang mit dem monochromen Glasurüberzug.

Nur wenigen Keramikern gelingt eine derart starke Konzentration auf ein Formenrepertoire, ohne dass nicht jedes künstlerische Ergebnis für sich einzigartig und faszinierend wäre.

Bereits seit dem Studium in Kassel Ende der 1970er Jahre ist Guido Sengle seinem Gefäßspektrum verbunden. Konsequent lotet er seither in aufwändigen Arbeitsprozessen die Verhältnisse von Wandungsstärke und -höhe zum Durchmesser des jeweiligen Körpers aus, prüft die klare Gliederung des Gefäßes in seinen wesentlichen Merkmalen und entwickelt als Höhepunkt den perfekten Ausdruck der Glasur.

Ebenfalls schon aus dieser frühen Schaffenszeit stammt seine Bitte an den Betrachter, sich mit Achtsamkeit und Ruhe auf seine Keramiken einzulassen. Seine Porzellan- und Steinzeugarbeiten laden in ihrer klaren, schlichten Formgebung und zurückhaltenden Farbigkeit nicht nur zu einem nahezu meditativen Umgang ein.

Die Stücke fordern den Interessierten geradezu heraus, ihrem umlaufenden Reiz nachzuspüren, damit sich ihm alle Details offenbaren. Neben den ausgewogenen Proportionen sind die Gefäße vor allem durch ihre Craqueléstrukturen gekennzeichnet. Die Rissbildung erfolgt in verschiedenen herausfordernden Verfahren, die Guido Sengle meisterhaft beherrscht. (Stiftung Keramion)

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Thomas Bohle

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Leuchtender Stein