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Keramos Kabinett


Dr. Claudia Bodinek

Freie Wissenschaftlerin, Radebeul


Mit den Augen des Porzellanmalers

Die weltberühmte Porzellansammlung des Unternehmers Ernst Schneider (1900–1977) auf Schloss Lustheim bei München ist der Schauplatz unseres heutigen Vortrags. Claudia Bodinek, die sich bereits in dem 2018 erschienenen zweibändigen Werk „Raffinesse im Akkord. Meissener Porzellanmalerei und ihre grafischen Vorlagen“ intensiv der Frage nach den Druckgrafiken gewidmet hat, die ihre „Vorgänger“ im 18. Jahrhundert als Vorlage benutzten, hat im Auftrag des Bayerischen Nationalmuseums und mit finanzieller Unterstützung der Gesellschaft der Keramikfreunde die Lustheimer Porzellane unter die Lupe genommen.

Wie es den Meissener Malern gelang, aus einer Druckvorlage viele neue Bilder zu erschaffen, ist immer wieder faszinierend, erlaubt aber auch einen Blick in ihren beruflichen Alltag, der von Akkordarbeit geprägt war. Um hier zu bestehen, musste man nicht nur die Maltechnik beherrschen, sondern auch ein geschultes Auge besitzen, um das Potential zu erkennen, das eine grafische Vorlage in sich barg.

Dr. Claudia Bodinek, promoviert 2010 in Freiburg, arbeitet als freiberufliche Kunsthistorikerin. In der Erforschung des frühen Meissener Porzellans ist sie mit mehreren Publikationen hervorgetreten, zuletzt erschien „Hidden Valuables. Early-Period Meissen Porcelains from Swiss Private Collections“ (2020). Begonnen hat sie ihren Werdegang als Porzellanmalerin in der Manufaktur Freital bei Dresden.


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