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Magische Bilder durch Licht. Lithophanien aus der Sammlung „S“, Wuppertal


Im 19. Jahrhundert galten künstliche Lichtquellen noch als Luxus. Nur spärlich erhellten Kerzen, Talglichte oder Öllampen die privaten Wohnräume. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht verwunderlich, dass durch Licht erzeugte Bilder damals eine besondere Faszination auslösten.

Lithophanien zählten zu den besonderen Ausstattungsstücken. Dabei handelt es sich um dünne Reliefplatten aus Porzellan, die aufgrund ihrer Transparenz im Durchlicht einem Diapositiv ähnliche, detailgetreue Bilder zeigen. Sie hingen als Schmuck in den Fenstern oder wurden zu Lichtschirmen, Lampen und Stövchen verarbeitet. Über die Motive konnte man ins Gespräch kommen und es entstand eine behagliche Atmosphäre in den Zimmern. Flackerte das Licht der Kerze oder wandelte sich das Sonnenlicht, so entstand ein besonderer Effekt durch die sich verändernde Bildstimmung.

Die aufwändige Herstellungstechnik der Porzellanlithophanie wurde im frühen 19. Jahrhundert entwickelt. Ihre Bildmotive spiegeln auf eindrucksvolle Weise die Wohn- und Lebenswelt des aufstrebenden Bürgertums wider, die von Bildungseifer, Reiselust und der Sorge um die Familie geprägt war. Aber auch in die Gemächer der Adligen fanden Porzellanlithophanien Eingang. Wie historische Aquarelle aus dem Besitz des Historischen Museums belegen, besaß auch der königliche Hof in Hannover solchen Zimmerschmuck.

Wenngleich die Stadt des 21. Jahrhunderts von elektrischem Licht durchflutet ist, macht die Ausstellung deutlich, dass die Faszination, die durch die historischen Licht-Bilder ausgelöst wird, bis heute geblieben ist. Die Schau mit einer großen Vielfalt an Lithophanien aus der Sammlung „S“, Wuppertal, rückt ein besonderes und heute fast vergessenes Bildmedium in den Fokus. Sie bietet die passende Stimmung für die dunkle Jahreszeit.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums:


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