Die »schönsten Griechinnen« sind ca. 20 cm groß, bestehen aus gebranntem Ton und sind über 2.000 Jahre alt. Sie gehörten zum Besitz des Hildesheimer Sammlers Wilhelm Pelizaeus, der von 1869-1914 in Ägypten lebte und dort eine weltbekannte Antikensammlung aufbaute, zu der auch die kleinformatigen Tonfiguren der griechischen Zeit Ägyptens (332–31 v. Chr.) gehören.
Die Ausstellung führt in dieses griechisch und zugleich immer noch pharaonisch geprägte Ägypten. Die von Eroberer Alexander dem Großen 331 v. Chr. gegründete Stadt Alexandria wurde zur ›Megacity‹ ausgebaut, inklusive der berühmten Bibliothek. Menschen des griechischen Kulturkreises, der das gesamte Mittelmeer umspannte, wanderten in das schon für die ›alten Griechen‹ sagenumwobene und viel ältere Ägypten ein. Jetzt wurden auch im Land am Nil in griechischem Stil hergestellte Tonfiguren in Heiligtümern, Gräbern und Häusern verwendet. Sie dienten dort als religiös aufgeladene Weihegaben, als Zeugnisse von Trauer sowie als identitätsstiftende und das eigene Leben reflektierende Figuren. Vor allem in den griechischen Gräbern von Alexandria wurden ab dem 19. Jahrhundert perfekt erhaltene Exemplare gefunden. Es sind insbesondere die Frauendarstellungen, die auf sinnliche Art von Schönheit, Luxus und griechischer Kultur im fremden Ägypten erzählen.
Spannungsvoll ergänzt werden die »schönsten Griechinnen« durch unterhaltsam bis grotesk wirkende Figuren wie die zwei anscheinend weintrunkenen Gaukler, die weltweit einmalig sind.
Nach Jahrzehnten sind nicht nur die schönen, sondern auch die kuriosen Hildesheimer Terrakotten von Weltrang endlich wieder in einer gemeinsamen Sonderausstellung zu sehen.
Zu sehen ist die Sonderausstellung im Töpfermuseum in Duingen jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr.
Weitere Informationen finden Sie unter auf der Website des Museums: