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Ute Großmann

von ARKADIEN bis ZAPPENDUSTER


Gudrun Schmidt-Esters (Hg.)

96 Seiten,
zahlreiche Abbildungen in Farbe

ISBN 978-3-941005-07-5

Frechen, Stiftung Keramion, 2011


Sowohl ihre Gefäße wie auch die figürliche Plastik überzieht Ute Großmann mit aufwändigen, farbig reizvoll gefassten Mustern, teilweise mit prismatischen Effekten lebendig gestaltet. Erst der zweite Blick offenbart die durchdachten Strukturen der einzelnen Werke und lässt den raffinierten Aufbau der Dekore deutlich werden. Dann erschließen sich nämlich auch die illusionistischen Effekte, und die Anspielungen auf die Kunstgeschichte werden erkennbar. Mit spielerischer Leichtigkeit bezieht sich Ute Großmann etwa auf Werke von Paul Klee, Robert Delaunay oder auch Horst Janssen, interpretiert deren Stile und Titel.

Als eine der bedeutendsten Rakukünstlerinnen (*1960) in Deutschland beherrscht sie den Umgang mit denen dieser Technik eigenen Charakteristika, wie dem Craquelé, der durch Reduktion verstärkten Farbigkeit oder auch dem Kontrast zwischen geschmauchten und glasierten Flächen. Bewusst setzt sie diese Effekte ein, um ihren Werken eine möglichst intensive Ausstrahlung zu verleihen.

Die plastischen Arbeiten zeichnen sich häufig durch einen hintersinnigen Humor aus, der sich im Zusammenspiel von Darstellung und Titel aufs Köstlichste präsentiert. Gerade die Geschichten um die sich in Metamorphose befindliche Figur Frau Gutsel erzählen liebevoll-ironisch von den Mühen der Selbstfindung. So eröffnet sich im KERAMION eine kleine Wunderkammer von farbig kunstvoll angelegten Gefäßen bis hin zu den Skurrilitäten des Alltäglichen: eben von Arkadien bis Zappenduster. (Keramion Frechen)