Die Lübecker Porzellanfabrik Chr. Carstens KG, 1930-1933
Porzellangalanterien und Porzellanfiguren im Art Déco
Volker Zelinsky
Softcover, Text deutsch
86 Seiten
Edition Kakenhan, 2020
ISBN: 978-3982271200
€ 13,30
Der Carstens-Konzern gehörte bis zum Zweiten Weltkrieg zu den größten Unternehmen der Keramikbranche. Mit einer Vielzahl von Werken für die Produktion von Steingut und Porzellan bediente er vorrangig mittlere bis niedrigere Preiskategorien, tat dies aber mit einer ambitionierten Sortimentspolitik. Dabei loteten die verschiedenen Betriebe die gestalterischen Möglichkeiten dank vieler sehr guter kreativer Köpfe aus und insbesondere neue technische Verfahren wurden zum Motor des experimentierfreudigen Designs. In diesem Sinne konnten die Carstens-Firmen wesentlich unbefangener, markt- und modeorientierter agieren als die durch lange Traditionen und daraus erwachsende Erwartungshaltungen belasteten alten Manufakturen.
Der Autor Volker Zelinsky hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt und Qualität des Carstens-Konzerns umfassend zu erforschen. Daraus hervorgegangen ist seine 2018 publizierte Dissertation, zu der demnächst eine Rezension in KERAMOS erscheinen wird. Sozusagen als Beiwerk legte er nun einen liebevoll gestalteten Band zur Lübecker Porzellanfabrik vor, aus der ein phantasievolles Figuren- und Gefäßprogramm auf den Markt kam. Da der Betrieb lediglich drei Jahre, von 1930–33, existierte, sind die Porzellane von größter Seltenheit innerhalb der Porzellankunst des Art Déco. Zelinsky fügt mit dem Katalog der Erforschung dieser Epoche eine neue Facette hinzu.